Die Bedeutung des Philosophierens:
"Wer bin ich? Was bedeutet
Anderssein? Was hat eigentlich einen Wert?"
Anhand solcher
Fragestellungen werden
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in speziell angeleiteten,
philosophischen Gesprächen zum gemeinsamen Forschen angeregt. Das
Philosophieren bietet einen geschützten, wertschätzenden Rahmen, in dem die
eigenen Gedanken, Werte und die eigene Haltung betrachtet und entwickelt
werden kann. Die dabei von der Akademie angewandte Technik
und Methode ermöglicht es, in praktischen Übungen
zu ausgesuchten Themenschwerpunkten neue Erfahrungen zu machen.
....zuhören, nachdenken, austauschen....
Warum Philosophieren?
Philosophieren bietet eine Möglichkeit,
mehr über das eigene Ich herauszufinden und beispielsweise die Fragen "Was
kann ich? Was will ich?" näher zu betrachten. Es hilft, aus sich selbst heraus
Orientierung im Leben zu finden - ohne auf vorgefertigte Antworten,
vermeintliche Lösungen oder Ratgeber angewiesen zu sein. Die eigenen,
selbst entwickelten Gedanken und Ideen erhalten somit eine völlig andere
Qualität. Das Philosophieren ist grundsätzlich keine Behandlung der
Philosophie oder Philosophiegeschichte, sondern eine Kulturtechnik
und ein Bildungsprinzip.
Durch das gemeinsame
Philosophieren in der Gruppe wird die Auseinandersetzung mit
existentiellen Fragen nicht nur in Gang gesetzt und gefördert, sondern die
Kinder und Jugendlichen können auch ihre eigenen Fragen einbringen. Somit entsteht in jedem Individuum von Anfang an
ein bewusstes Selbstbild. Dies ist in unserer heutigen Zeit der
Orientierungslosigkeit und des "oft allein gelassen Werdens" ein wichtiger und
heilsamer Beitrag, den das Philosophieren leisten kann. Leider fehlt der Rahmen
nur allzu oft, wo zu wichtigen Lebensfragen geforscht wird. Und obwohl es
beispielsweise im Schulbereich fest im Lehrplan verankert ist, sind die
Angebote, kritisches Denken zu entwickeln und zu fördern, nur sehr
beschränkt. Das Philosophieren aber ermöglicht es, die Gedanken frei
werden zu lassen und Vieles neu zu denken!

Volksschule, Wien
Dialog und Kompetenzen fördern
Das
gemeinsame Philosophieren unterstützt die Kinder und Jugendlichen in ihrer
Entwicklung, indem es ihre Fähigkeit zum Dialog und zum demokratischen
Miteinander fördert und dazu anregt, kreativ zu denken und sich in die
Ideen und Vorstellungen der anderen hineinzuversetzen.
Wer nach Antworten auf philosophische Fragen sucht, muss offen sein für
die Sichtweisen anderer, kreativ und logisch denken und seinen eigenen
Standpunkt begründen können. Im Philosophieren nähert man sich aber auch
dem Wesen und der Bedeutung eigener Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen und
Werte an.
Gerade in heterogenen Gruppen,
die im Kindergarten oder in der Schule zunehmend anzutreffen sind,
hat das miteinander Philosophieren einen stark integrativen Charakter.
Beim Philosophieren werden Themen wie Anderssein, Toleranz oder Vorurteile
aufgegriffen. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass sich durch regelmäßiges
Philosophieren in einer Bildungseinrichtung die
Wertschätzung, die Rücksichtsnahme sowie das Selbstbewusstsein der
einzelnen Kinder und Jugendlichen deutlich zum Positiven hin verändert
haben.
Konkret werden durch das Philosophieren folgende Eigenschaften und
Fähigkeiten ermöglicht und gefördert:
Selbstwirksamkeit
Neugier und individuelle Interessen
differenzierte Wahrnehmungen, Denk- und
Problemlösefähigkeit
Phantasie und Kreativität
Respekt und Wertschätzung für Andere
Empathie und Perspektivenübernahme
Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit
Konzentrationsfähigkeit

Oberstufe, Wien
Es
hängt natürlich immer von der jeweiligen Gruppe oder Klasse ab, mit der
gerade philosophiert wird, welcher dieser Punkte
eines besonderen Augenmerks
bedarf. In unseren Ausbildungen werden demzufolge auch
methodische und didaktische Techniken an die
Hand gegeben, die es ermöglichen, auf die
jeweilige Zielgruppen einzugehen.
Die Akademie bietet eine spezielle
Ausbildung zur philosophischen Gesprächsführung sowie Workshops und Seminare zum Thema "Philosophieren mit
Kindern und Jugendlichen" an, um dieses Bildungsprinzip in Österreich
zugänglich zu machen.
Philosophieren als Bildungsprinzip
Das Philosophieren als Bildungsprinzip wurde bereits an vielen
Schulen bzw. Institutionen (weltweit) erfolgreich umgesetzt und auch in
Österreich konnte die Akademie an verschiedensten Projekten Erfolge
erzielen (siehe Kooperationen). Das
Philosophieren in bestehende Unterrichtssysteme einzubauen oder
umzusetzen, ist in unserer Zeit eine große Herausforderung. Die Akademie
ist bemüht, die
Nachhaltigkeit des Philosophierens und die positiven Effekte auf die
nachkommenden Generationen zu unterstreichen, denn diese sind nachweisbar
und in vielen Institutionen bereits nachhaltig etabliert. Ein bekanntes
Beispiel ist die ehemalige Brennpunktschule von Thomas E. Jackson, der es
geschafft hat, eine gesamte Schule mit regelmäßigem Philosophieren zu
einer der besten Schulen zu gestalten (siehe
p4c).
Für eine Erneuerung des
Bildungssystems in Österreich wäre es eine Chance, den Mehrwert dieses
Bildungsprinzips zu erkennen und praktikabel in den LehrerInnen- oder
Elementarpädagogik-Ausbildungen anzubieten. Die Akademie bemüht sich
deshalb, das Philosophieren in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und
Institutionen als auch die Politik von dessen Möglichkeiten und Chancen zu überzeugen.
Das Etablieren des Philosophierens als Bildungsprinzip bedarf zudem eines
Umdenkens und der Bereitschaft der umsetzenden Institutionen, PädagogInnen
oder ErzieherInnen. Für pädagogische Fachkräfte ist das Philosophieren
anfangs eine Herausforderung, da gängige Unterrichtsmethoden hier kaum
angewandt werden können. Es hat sich aber in unseren Ausbildungen gezeigt,
dass der Mehrwert für alle PädagogInnen und Teilnehmenden sehr hoch ist.
Das regelmäßige Philosophieren bringt sie und ihre tägliche, pädagogische Arbeit
mit Kindern und Jugendlichen in eine völlig neue Qualität.
"Wie wollen wir eigentlich Leben??"
Gerade in Zeiten, wo Mobbing, Vorurteile und
Diskriminierung immer wiederkehrende Themen sind, gibt es kaum einen
Rahmen oder eine Möglichkeit, wo Kinder und Jugendliche diese schwierigen
Themen aufgreifen können. Institutionen und LehrerInnen sind oft
gezwungen, auf die althergebrachten Sanktionsmaßnahmen zurückzugreifen.
Dabei könnte man vielen Störungen und Schwierigkeiten, was die Disziplin
und Motivation von jungen Menschen anbelangt, sehr leicht entgegenkommen
und die Themen gemeinschaftlich, nämlich MIT den Kindern und Jugendlichen
gemeinsam anschauen, besprechen und weiterentwickeln. Das "soziale
Potential", die Kreativität und der Wille, etwas beizutragen, wird in
unserem derzeitigen System kaum bis überhaupt nicht unterstützt. Das
angeleitete, philosophische Gespräch könnten den Rahmen bieten, um einen
respektvollen Umgang und eine wertschätzenden Haltung anderen
gegenüber zu entwickeln´, Konflikten vorzubeugen und die
Motivation der neuen Generation zu steigern. Es stärkt dabei die sozialen
Kompetenzen und beinhaltet viele Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung,
die wesentlich ist für die Motivation, einen Beruf zu ergreifen und ein
erfülltes Leben anzustreben.

Kindergarten,
Wien
Theorie versus Praxis
Das Philosophieren muss didaktisch wie methodisch vermittelt, aber in
erster Linie fundiert und praxisnah erlernt werden. Derzeit findet eine
derartige, praxisnahe Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PHs)
oder Bundesbildungsanstalten (Bakips) in Österreich NICHT statt,
und wenn, dann meist nur rein informell und theoretisch. Das Philosophieren
verhält sich aber wie ein Kletter- oder Tanzkurs, wo die angehende
Kletter- oder Tanzleitung viel Praxis mit viel Übung benötigt, um das
Philosophieren in einer Gruppe etablieren zu können. Für ErzieherInnen und
Lehrkräfte beispielsweise bedeutet dies unter Umständen ein Hinterfragen
des eigenen Rollenverständnisses.
Die Akademie hat den Zwiespalt zwischen Theorie und Praxis
von Anfang an erkannt und setzt bei Workshops, Seminaren oder bei dem
Philo-Camp auf die gelebte Umsetzung des Philosophierens sowie auf eine
praxisnahe Ausbildung. Die Teilnehmenden
der Ausbildung sind dabei nicht auf eine
theoretische oder autodidaktische Beschäftigung mit der
Philosophiegeschichte angewiesen, sondern erhalten eine auf ihre
persönlichen Erfahrungen und Zielvorstellungen abgestimmte, praxisnahe
Ausbildung in philosophischer Gesprächsführung.
Die Akademie freut sich über Zunahme des Interesses am Philosophieren. Wir
erhalten recht oft Anfragen von fertig studierten PhilosophInnen oder
jene, die eine Diplomarbeit zum Thema Philosophieren schreiben möchten.
Nach einigen Rückfragen wird schnell klar, wie weit oft die Vorstellungen
vom
Philosophieren von der realen Praxis entfernt
liegt. Theorien und Modelle zum Thema Philosophieren liegen bereits in
unzähligen Büchern vor. Es mag deshalb erstmal verwundern, warum in so
wenigen Schulen oder pädagogischen Einrichtungen das Philosophieren nicht
etabliert ist. Das liegt aus unserer Sicht an den alten Unterrichtsformen,
die schwer überwindbar scheinen und zum Anderen an den mangelnden
Ausbildungsangeboten, die die Umsetzbarkeit in den
Mittelpunkt rücken.
“Unter meinen Jugendlichen war ein Mädchen, das ca. 3 Monate lang beim
Philosophieren nie etwas sagte. Sie hörte aber immer mit großem Interesse
und sehr genau zu. Dann plötzlich brach sie
das Schweigen, weil es um das Thema Heimat ging und sie jetzt etwas dazu
sagte. Das war ein magischer Moment für alle. Seitdem beteiligt sie sich
viel mehr an den Gesprächen..."
(Zitat eines Lehrers, der öfters mit seiner
Klasse philosophierte und in der Ausbildung davon berichtete.)
Philosophieren bedeutet praktisches Handeln, Austauschen und Erfahren!
Zudem ist es eine sehr einladende und offene Form des Dialoges. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können Fragen wie "Was ist Freiheit?" oder "Woher kommt das Leben?" stellen, genauso wie vor über 2000 Jahren.
Diese Fragen sind in unserer Informationsgesellschaft aktueller denn je!
Die Akademie
möchte das Philosophieren für alle
Gesellschaftsschichten und Altersgruppen in Österreich zugänglich machen
und fördern, um ein gesundes Miteinander für zukünftige Generationen
positiv mitzugestalten.
Die Akademie bietet deshalb eine fundierte,
zertifizierte
Ausbildung
(=Diplomlehrgang) zur
philosophischen Gesprächsführung sowie Workshops und Seminare zum Thema
"Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen" an, um dieses
Bildungsprinzip in Österreich zu verbreiten und umzusetzen.
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